Die kurzfristige Anpassung der Augenbewegungen bei Patienten mit visuellen Hemifeldfehlern deutet auf eine kognitive top down Kontrolle des menschlichen Scanpaths hin

Zangemeister WH, Oechsner U, Freksa C; Optometry & Vision Sci [1995, 72 (7): 467-77]

Textsprache des Originals: Englisch

In Fortsetzung früherer Studien haben wir Blickbewegungen bei Patienten mit hemianopsischen Gesichtsfelddefekten erfasst, die hauptsächlich auf einen Schlaganfall zurückzuführen sind. Die Verwendung der Infrarot-Okulographie mit hoher Auflösung ermöglichte die Aufzeichnung und Analyse einer Vielzahl von Aufgaben, darunter Paradigmen der visuellen Suche, des Lesens und der Scanpath-Augenbewegungen. Die Aufgaben wurden mehrmals in aufeinanderfolgender Reihenfolge aufgezeichnet. Durch diese Sequenzen beobachteten wir eine kurzfristige Anpassung, d. H. Trainingseffekte von Augenbewegungsstrategien, um die anfänglich mangelhaften Ergebnisse auf der Seite des blinden Hemifelds in Bezug auf die relative Schwierigkeit der spezifischen Aufgabe zu verbessern. Dieser quantitativ und statistisch gesicherte Befund fügt sogar bei hemianopischen Patienten neue Beweise für die Top-Down-Kontrolle des menschlichen Scanwegs hinzu.