Korrelation der Strategien für das Lesen des Augenmotors mit dem Anpassungsstatus bei Patienten mit hemianen Gesichtsfeldausfällen

Schoepf D, Zangemeister WH :. AnnNY Acad Sci, 1993; 682: 404–408

Textsprache des Originals: Englisch

Um eine homonyme Hemianopsie auszugleichen, müssen geeignete augenmotorische Strategien erlernt werden, damit  die verbleibende Hälfte des Gesichtsfelds effizient genutzt werden kann. Wir haben gezeigt, dass Patienten mit reiner Hemianopsie und sog. foveal sparing durch aktives und motiviertes visuelles Training optimal lernen, ihre Sehbehinderung beim Lesen zu kompensieren. Ziel der vorliegenden Studie ist es, die verschiedenen Strategien der Augenmotorik zum Lesen, welche hemianopsische Patienten entwickeln, im Detail zu analysieren, um ihre Sehbehinderung entsprechend ihrem „relativen“ Status der Anpassung der Augenmotorik beim Lesen zu kompensieren. Daher wurde der Augen- und Kopflesepfad von zehn gut ausgewählten Patienten mit Hemianopsien aufgrund unterschiedlicher Ätiologie unter diesem Aspekt  analysiert. Der „relative“ Status der Okulomotorikanpassung wurde entsprechend der mittleren Lesegeschwindigkeit, der Häufigkeit akustischer Lesefehler und der am häufigsten angewendeten Strategien zum Lesen beschrieben. Die verwendeten Apparate und Verfahren waren die gleichen wie zuvor beschrieben (Schoepf et al.1992). Alle Patienten mussten zwei Gruppen von vier verschiedenen Texten mit unterschiedlichem Inhalt lesen: In einem Modus mit niedriger Textdichte hatten die Texte 28 Buchstaben pro Zeile, und im Modus mit hoher Textdichte hatte jeder Text 46 Buchstaben pro Zeile; dabei gab es  zwei verschiedene Durchläufe: einen  mit Kopfbewegungen, und einen ohne  Kopfbewegungen. Die Patienten wurden aufgefordert, die Texte so genau und so schnell wie möglich zu lesen.