Augenbewegungen bei Patienten mit visuellem Neglect im Vergleich zu homonymer Hemianopsie zeigen bei der Fixierung rotierender Objekte eine raumzentrierte Aufmerksamkeit

Fuehr MK, Zangemeister WH. Neurol Res. 2005 ;27(3):302-9.

Textsprache des Originals: Englisch

Um festzustellen, ob die Aufmerksamkeit in raum- oder in objekt-basierten Koordinaten abläuft, wurden Neglect-Patienten mit einem rotierenden Objekt (eine Hantel) konfrontiert. Nachdem das Objekt eine 180 ° -Drehung durchlaufen hatte, erschien auf beiden Seiten des Objekts ein Stimulus und die Reaktionszeiten wurden gemessen. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigten, dass alle Patienten auf der kontralateralen Seite sowohl im statischen als auch im Bewegungszustand schlechter abschnitten. Dies unterstützt die Theorie, dass die Aufmerksamkeit in raumbezogenen Referenzbildern funktioniert.
Um etwas Licht in die Diskussion zu bringen, wurde die Aufzeichnung der Augenbewegungen mit einbezogen. Unsere Ergebnisse zeigten drei Effekte: (1) die meisten Augenbewegungen begannen rechts von der Mittellinie; (2) einige Patienten folgten dem sich bewegenden Objekt bis zur Mittellinie, bevor sie zur ipsi-läsionalen Seite zurückkehrten; (3) einige Patienten folgten der vollständigen Bewegung der Hantel. Wir schliessen daraus, dass Patienten, die sich vom Neglect erholen, bewusst mehr Augenbewegungen nach links machen, um das Defizit auszugleichen, aber die Aufmerksamkeit bleibt im ipsi-läsionalen Bereich.